Montag, 27. April 2015

4 Tage Paradies ohne Elektrizität und fließend Wasser (2)

Auch wenn es nun vermutlich fast unverschämt ist das zu sagen, ich muss es loswerden: Es wurde sogar noch besser; es wurde sogar noch kanadischer (ja, noch kanadischer als atemberaubende Seelandschaften, Berge, Kajak und Kanu fahren und Baden in eiskalten Seen).Während die Jungs sich aufmachten in der Mitte des Sees zu angeln, setzte ich mich in den Garten, um in Ruhe zu lesen. Und höre plötzlich Zweige rascheln und ein merkwürdiges Schmatzen hinter mir... Und stehe plötzlich den sagenumworbenden "Canada Elks" (zu deutsch: Wapitis) gegenüber und werde angestarrt. Nachdem mein Herzschlag wieder eingesetzt hat und sich in ein schnelles Trommeln verwandelt hat, bin ich so langsam und lautlos wie möglich in die Hütte geschlichen, um meine Kamera zu schnappen. Viel Spaß beim Ergebnis:
Als wäre ich nicht aufgeregt und fasziniert genug gewesen, kamen noch mehr. Sobald der erste mich beobachtet und mich mitsamt Kamera als ungefährlich eingestuft hatte, kam der Rest der Gang. Letzten Endes vergnügten sich sieben (!!) Wapitis nur 5 Meter von mir entfernt mit den Zweigen, die wir tagsüber von den Bäumen geschnitten hatten. Ich hatte so Gänsehaut, so nah an solch faszinierenden Tieren sitzen zu können: Ganz oft haben die Tiere mich minutenlang einfach nur angeschaut und noch viel öfter habe ich die Kamera in meiner Hand vollkommen vergessen, weil ich so gebannt war.
ganz entspannt kommt das Wapiti an, ist sich meiner Anwesenheit gar nicht bewusst; dann das Klicken meiner Kamera - sofort spannen sich alle Muskeln und es ist zur Flucht bereit
sind sie nicht einfach nur adorable???
Irgendwann (ich muss schon eine Stunde lang dort verharrt haben) sind dann auch Sverre und Lars vom Angeln wiedergekommen (und leider, Asche auf mein Haupt, habe ich meine Videoaufnahme direkt in dem Moment beendet, als Lars beim Versuch auf den Steg zu kommen aus dem Boot gefallen ist...) und haben eine Menge Aufmerksamkeit von den Wapitis bekommen; haben sie aber nur zeitweise verschreckt - die frisch geschnittenen Äste waren dann doch zu schmackhaft:




Und noch eins, einfach weil das so ein lustiger Zufall ist. Auf allen vier Bildern, die ich von den folgenden Wapitis geschossen habe, sind die Positionen der zwei Wapitis vollkommen synchron:



Wie so oft (insbesondere in Kanada sehr oft) bin ich der Meinung, dass diese Bilder gut geworden sind, eine schöne Erinnerung darstellen und auch eine Menge Aussagekraft besitzen - aber das Gefühl, solch mächtige Tiere direkt vor dir stehen zu haben - und das auch noch in so großer Zahl -, zu hören wie sie atmen und schmatzen und das Gefühl zu haben, dass sie dir direkt in deine Seele gucken, kann durch Fotos unmöglich ausgedrückt werden. Und obwohl ich ein großer Freund von großen Worten bin, muss ich zugeben, dass selbst Worte das nicht vermitteln können. Sowas muss man erlebt haben.
Die Abende wurden mit viel Wein begossen und intensiv genossen - am letzten Abend sind Lars und Sverre noch mit dem Kanu auf den See gepaddelt um die Sterne dort zu genießen; mir für meinen Teil hat der Steg genug gewackelt..
Weinflasche, Sharka, Charlie, Sverre, Lars
man beachte "Sverres Dämon" auf dem letzten Bild!!
Charlie, meist "Charliepie" genannt
Genug für heute, die restlichen Bilder packe ich in einen dritten Teil. 3x ist Oldenburger Recht! Macht's gut, ihr Lieben.

Samstag, 25. April 2015

4 Tage Paradies ohne Elektrizität und fließend Wasser (1)

                                                              Haaaaaaallo,
aus Kanada - Metchosin, Greater Victoria, Vancouver Island, BC - meldet sich eine wieder mal zutiefst zufriedene Svenja. Und ich hab viel zu berichten!
Als wäre Sharka (unser derzeitiger host) nicht an sich Geschenk genug und als würde sie uns nicht ohnehin mit gutem Essen und vieeeeel Wein verwöhnen, hat sie uns letzte Woche mit zu ihrer Hütte am Cowichan Lake mitgenommen. Schon wenn man eine google-Bildersuche mit den Schlagworten "Cowichan Lake" startet, bekommt man einen ersten Eindruck (da ich weiß, wie faul frau ist, klickt hier) - und diese Bilder zeigen die Schönheit vom Cowichan Lake nicht einmal ansatzweise. Sharkas Hütte liegt noch ein Stück hinter dem kleinen Örtchen Youbou - glaubt es mir, oder glaubt es mir nicht, aber der Ortsname ist doch tatsächlich aus zwei Nachnamen zusammengesetzt. Für alle, die mir nicht glauben hier der Beweis in Form von einem knackig kurzen Wikipedia-Eintrag. Vermutlich gibt es über einen kleinen Ort wie Youbou nicht viel mehr zu erzählen (wobei ich nun schon wieder 3 Sätze darüber schreiben konnte und damit annähernd so ausführlich bin wie Wikipedia zu diesem Thema.. Aaaber ich schweife ab).
Seitdem wir bei Sharka arbeiten (also unglaublicherweise schon seit dem 1. April) haben wir regelmäßig die Wettervorhersagen gecheckt, um auch ja bei gutem Wetter auf die Hütte zu fahren. Ohne Zentralheizung oder wenigstens einer warmen Dusche kann es dort nämlich bei Regen und niedrigen Temperaturen erfahrungsgemäß schnell mal ungemütlich werden. Unsere Geduld hat sich gelohnt und wurde mit drei Tagen Sommerwetter belohnt.


Es war unfassbar interessant mal wieder (ich kann mich nicht an das letzte Mal erinnern) ohne fließend Wasser und Strom und nur mit Plumpsklo auszukommen.ei der Schönheit von der ganzen Umgebung und dem Spaß, den wir hatten, wurde das echt nebensächlich. Kartoffeln im Feuer machen war herrlich urig und abends wurde halt gekuschelt, damit's nicht zu kalt wird. 
Nach getaner Arbeit kamen wir bei Traumkulisse und Traumwetter zum Kajak und Kanu fahren, Angeln, Lesen und sogar zum Schwimmen, wobei die 11 Grad vom See doch schon ganz schön grenzwertig schmerzhaft waren.




Selbstverständlich, wie könnte es anders sein?, endeten die unsagbar schönen Tage in unsagbar schönen Sonnenuntergängen und wie wir so auf dem Steg lagen meinte ich zu den Jungs, und meine es immer noch, alleine dafür war die Reise nach Kanada jeden Cent und alle Aufregung um Visum, Flug und Heimweh wert.




Mehr gibt's im zweiten Teil, nun geht's für mich ab ins Bett. Haltet die Ohren steif und glaubt mir, wenn ich sage: DAS LEBEN IST SCHÖN!!

Samstag, 11. April 2015

Abenteuer Metchosin, Greater Victoria



                                                                Hallo ihr Lieben,
das Leben ist mal wieder mehr als Friede, Freude, Blumenwiese: nach dem Messy-Haus-Schock und der super süßen Farm in Port Alberni ging es für Lars, Sverre und mich zu einem weiteren sogenannten „homestay“. Gearbeitet wird wieder gegen Kost und Logis – und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie gut wir es getroffen haben: Sharka ist eine liebe, herzliche, zuckersüße Omi mit Traumhaus, wir haben zwei Schlafzimmer und ein Badezimmer für uns und Meerblick, bei dem wir morgens in der Sonne auf dem Balkon frühstücken. Im Gegenzug dazu arbeiten wir jeden Tag 3-4 Stunden in ihrem Abenteuergarten, der einen halben Hektar umfasst. Unendlich viele Abhänge, Moosbewachsene Steine und soo viele Bäume machen das Arbeiten im Garten etwas tricky, aber hier kann die Arbeit nur Spaß machen. Sharkas Töchter inklusive Enkelkinder haben wir auch schon kennen- und lieben gelernt und da der Garten hier ein Mammut-Projekt für sich ist und wir Sharka so ins Herz geschlossen haben bleiben wir nun erst einmal länger. Sharka meint noch, sie wird uns nie wieder gehen lassen; wir werden also sehen. Als wäre das Ganze nicht ohnehin schon zu schön um wahr zu sein, werden wir demnächst mit ihr auf ihre Hütte am Cowichan Lake fahren, wo es mehr Gartenarbeit für uns zu tun gibt. Dort gibt es zwar keine Elektrizität, dafür aber Kanus, frisches Wasser aus dem Bach und Feuerstellen, um wieder warm zu werden. Wir sind gespannt!
Wir fühlen uns auf jeden Fall pudelwohl. Metchosin, Greater Victoria, hat ebenfalls viel, viel mehr zu bieten als gedacht und so schnappen wir uns nach Feierabend regelmäßig Sharkas Auto und erkunden unfassbare Wanderwege.
Nachdem wir hier „fertig“ sind (und wann hat man einen halben Hektar Zauberwald-Garten mal fertig?!) werden wir vermutlich direkt zu Sharkas Tochter weiter, deren absolutes Traumhaus wir gestern Abend schon erkunden durften. Eventuell geht es danach noch zu einem Bed & Breakfast zum Arbeiten, ansonsten geht es erst einmal mit der Fähre zurück nach Vancouver und dann ab in den greyhound über Calgary – meine kanadische Lieblings-Oma wieder einmal besuchen – nach Saskatoon, wo wir die Eltern von Marc (aka Superman aus Calgary) besuchen und den kanadischen Sommer hoffentlich bereits erahnen können. Außerdem sind wir noch am überlegen, ob Hawaii noch mit ins Budget passt – was über Sverres Geburtstag natürlich üüberheftig wäre! – und sind am Angebote suchen.
Ich hoffe euch geht es auch gut. Ich bin fasziniert davon, dass vor mir derzeit nur Dinge liegen, auf die ich mich unendlich freue. So lässt es sich leben!
Haltet die Ohren steif,
eure Svenja

P.S.: Nachdem Sverre sich die Hand versehentlich halb aufgeschnitten hatte, Lars am selben Tag eine Küchentreppe heruntergesegelt ist und einen Tag lang nicht mehr laufen konnte und mir abschließend am Tag darauf eine Schubkarre voller Baumstämme auf den Fuß gefallen ist, haben wir so langsam all unsere Wunden geleckt und genesen hervorragend!

der frühe Vogel fängt den Wurm: unser Ausblick, morgens 5:00

Devonian Park


die Schuhe haben mittlerweile was erlebt, man!

Elefanti stets dabei!







"ich schwör, ich fang dich. Oder eben nicht. Je nachdem."
ich bin immer noch fasziniert von Kolibris. Wer hätte die bitte in Kanada erwartet??


und ja - unser Wetter ist so gut wie es aussieht!!

Dienstag, 7. April 2015

Port Alberni

Da die Zeit mal wieder knapp ist nur ein paar Bilder, die mehr sagen als tausend Wörter. Wir sind nun in Metchosin in der Nähe von Victoria - und es ist wuuuuuuuuuuunderschön. Die Geschichte dahinter und Bilder folgen bald. Nun nochmal ein paar Schnappschüsse von der Farm in Port Alberni: