Here we go, auch ich beuge mich dem Gruppenzwang und eröffne hiermit den
276sten auslandsreise-work-and-travel-wir-sind-ja-alle-so-international-und-jeden-interessiert-es-was-ich-im-ausland-so-mache-Blog.
Ich durfte die letzten Jahre immer Blogs von Freunden lesen und nun bin ich an
der Reihe euch neidisch zu machen, während ihr im Studium versauert. Außerdem
interessiert es meine Omi wirklich, was ich in Kanada so mache. Und Franzi
liest das sicher auch das ein oder andere mal. So! Außerdem versuche ich durch
den Blog ein bisschen weniger weit weg von zuhause zu sein, quasi "weit weg
und ganz nah", denn ein Jahr kann tatsächlich ganz schön lang werden.
Vielleicht verirrt sich ja der ein oder andere Kanada-Liebhaber auf diese Seite
und kann mit den Infos/Erfahrungen/Ängsten was anfangen.
Ich kann es selbst noch nicht ganz glauben, dass es nun in nur einem Monat
losgeht. Das Abenteuer Kanada war schon seit der 6. Klasse mein absoluter
Masterplan, und nun wird's langsam ernst und aus den naiven Beteuerungen
"das kriege ich schon alleine hin.. Wer braucht schon eine Organisation..
Ich werd schon genügend Jobs finden.. Nein, Heimweh macht mir nichts.."
und vor Allem "ja, den Flug schaffe ich auch allein!" wird nun
langsam harte Realität - und das ist irgendwie auch gut so.
Da ich mich wagemutig wie ich bin entschieden habe ohne Organisation zum work
and travel aufzubrechen mussten in meiner Vorbereitung erst einmal einige
Steine (gelegentlich waren es auch Felsen) aus dem Weg geschafft werden.
1.) Der Visum-Antrag. Auch wenn Deutschland für seine aufwändige Bürokratie in
Kanada und dem Rest der Welt belächelt wird - das Geschäftsenglisch, tausend
verschiedene Unterlagen sowie unterschiedlichste fehlende Computer-/Internetkenntnisse
meinerseits haben mir den Visum Antrag ziemlich erschwert - und trotzdem gehöre
ich zu den 3500 glücklichen Deutschen, die ein einjähriges
work-and-travel-Visum ergattern konnten. Hilfreich waren mir dabei folgende
Seiten, ohne die ich zu 100% verzweifelt wäre:
- http://www.working-holiday-visum.de/kanada-whv-guide.html
- http://www.auslandsjob.de/work-and-travel-kanada-visum.php
und ganz besonders:
- http://www.canadainternational.gc.ca/germany-allemagne/experience_canada_experience/application_guide-guide_demande.aspx?lang=deu
Das Ganze ist also auch alleine machbar, aber nervenaufreibend. Aber mit einer
großen Tafel Schokolade und eisernem Willen ist das (wie alles im Leben) auch
kein Problem.
2.) Flug buchen. Erste Frage: Wo will ich starten? Dann: Was bin ich bereit für
den Flug zu zahlen? Und: Vertraue ich auf günstige Last-Minute-Angebote oder
hab ich das alles lieber früher in trockenen Tüchern? Ich persönlich habe vor
ziemlich genau 5 Monaten gebucht und habe so Hin-und Rückflug für rund 900€ von
Hannover über Frankfurt nach Calgary bekommen. Empfehlen kann ich als
Oldenburgerin insbesondere das schnuckelig-heimelige Reisebüro "Horizont
Reisen" direkt an der Uni.
3.) Auslandsversicherung abschließen. Über ADAC und Hanse-Merkur bis zu
dubiosen Internetangeboten wird einem hier alles angepriesen. ADAC ist meines
Erachtens nach preislich (für Mitglieder bzw. Mitversicherte über die Eltern)
sehr gut, allerdings ist der Selbstbehalt recht hoch. Wenn ihr also beinhart
seid und eh nie zum Arzt geht, kann ich das wohl empfehlen.
4.) Koffer oder Rucksack? Ist immer eine Frage der Mobilität. Ein Rucksack ist
praktischer bei Reisen und Fußmärschen, ein Koffer leichter zugänglich und zu
ordnen. Ich hab mich für einen Rucksack entschieden, weil ich ohnehin immer
einen Rucksack trage und auch im Koffer alle meine Sachen wahllos herumfliegen
würden. Da ein guter, großer, ergonomisch geformter, rückenfreundlicher
Rucksack nicht ganz billig ist, gibt’s meinen zum Geburtstag. Wer mich kennt,
wird wissen, dass das genau das richtige Geschenk für mich ist: Endlich was
unendlich nützliches.
5.) Möglichst täglich Freunde und Verwandte mit eurer Planung und Vorfreude
nerven. Mein persönlicher Lieblingspunkt und unabdingbar beim Planen – meine Mama musste sich im Laufe der
letzten 5 Monate schon einiges anhören und nickt mittlerweile nur noch, wenn
ich von Auslandsversicherungen, Konditionen, Selbstbehalt und Dispo-Limit
anfange. Meine Schwester ist da etwas härter im Nehmen und kommentiert das
alles nur noch mit: „Du suchst schon das Richtige aus“. Und genau darauf
verlasse ich mich nun auch. Das wird schon alles irgendwie.
Haltet die Ohren steif,
eure vorfreudige Svenja
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